Ensemble Ganz Appassionato – Klangwelten voller Leidenschaft

Das Ensemble "Ganz Appassionato" steht für mitreissende Interpretationen, tief empfundene Musikalität und ein Feuer, das das Publikum berührt. Mit unbändiger Spielfreude und intensiver Ausdruckskraft gelingt es dem Ensemble, jede Note zum Leben zu erwecken – ein Erlebnis, das regelmässig mit Standing Ovations gefeiert wird.
Das besondere Konzept des Ensembles ist die Fokussierung auf einen Komponisten pro Konzertabend: Ganz Dvořák, Ganz Schumann, Ganz Brahms, Ganz Franck, Ganz Shostakovich – in diesen Programmen taucht das Ensemble tief in die Klangwelt eines Meisters ein und entfaltet seine Werke in all ihren Facetten. Diese Programme können zudem variabel gestaltet werden, indem Werke in unterschiedlichen Ensemblekombinationen – vom Duo bis zum Quintett – präsentiert werden. So entsteht ein facettenreiches und kontrastreiches Konzert, das verschiedene Musiker einbindet und neue klangliche Perspektiven eröffnet. Doch auch kontrastreiche Programme, die zwei Komponisten gegenüberstellen, gehören zum Repertoire: Wie etwa ein Abend mit den Quintetten von Schumann und Dvořák, die in spannungsgeladenem Dialog treten.
Das Ensemble besteht hauptsächlich aus den führenden Streichern des Sinfonieorchesters St. Gallen sowie der Pianistin Claire Pasquier. Seit 2022 spielen sie regelmäßig zusammen und haben eine aussergewöhnliche klangliche Harmonie entwickelt. "Ganz Appassionato" ist eine musikalische Fusion dreier Kontinente – Australien, Asien und Europa – deren unterschiedliche kulturelle Hintergründe sich in einem einzigartigen, wunderbar abgestimmten Klangbild vereinen.
Die Musiker von "Ganz Appassionato" vereinen höchste Virtuosität mit einer tiefen Leidenschaft für die Kammermusik. Ihr Spiel ist geprägt von Spontaneität, dynamischer Intensität und einer emotionalen Direktheit, die das Publikum in den Bann zieht. Wo immer das Ensemble auftritt, bleibt ein Funke zurück – der Funke echter Begeisterung für die Musik.
Auschnitt aus Klavierquintett op.81 von Antonin Dvorak
Auschnitt aus Klavierquintett, f-moll von César Franck
KRITIK:
Ein spannender Kammermusik-Nachmittag voller Nuancen und Kontraste
Kultur | 17.02.2025 | Vorarlberger Nachrichten | Andreas Marte
https://www.vn.at/kultur/2025/02/17/dvoraks-klangmagie-in-der-tonhalle.vn
St. Gallen. Antonín Dvořáks Kammermusik entfaltet eine Sogkraft, die unmittelbar anspricht und zugleich durch strukturelle Raffinesse fesselt. Im Konzert der Reihe „Sonntags um 5“ in der Tonhalle
St. Gallen stand der tschechische Romantiker im Mittelpunkt: Auf dem Programm standen das Klaviertrio Nr. 4 in e-moll op. 90, der „Dumky“, sowie das Klavierquintett Nr. 2 in A-Dur op. 81 –
zwei Werke, die durch ihre formale Vielfalt ebenso beeindrucken wie durch die Differenziertheit ihrer Klanggestaltung. Das Ensemble, bestehend aus Igor Keller (Violine), Yuko Ishikawa (Violine),
Ricardo Gaspar (Viola), Fernando Gomes (Violoncello) und Claire Pasquier (Klavier), präsentierte Dvořák mit einer Kombination aus technischer Präzision, feiner Klangbalance und Gespür für die
dramaturgische Entwicklung der Musik.
Schon die ersten dunklen Töne des Cellos im Trio „Dumky“ machten deutlich, dass hier nicht nur eine stilistisch versierte, sondern auch eine in ihrer interpretatorischen Haltung überzeugende Aufführung
zu erwarten war. Fernando Gomes gestaltete den kantablen, melancholischen Beginn mit kontrollierter Spannung, während Claire Pasquier am Klavier mit federnder Leichtigkeit antwortete. Dieses
Wechselspiel zwischen expressiver Tiefe und tänzerischer Beweglichkeit prägte das gesamte Werk.
Die sechs Teile des Trios – von introspektiver Zurückhaltung bis zu impulsiver Dramatik – wurden in ihrem jeweiligen Charakter schlüssig herausgearbeitet, wobei Igor Kellers Violine mit klar
gezeichneten Linien Akzente setzte. Besonders eindrucksvoll gelang die organische Verbindung der Stimmungen: Statt abrupter Brüche entwickelte sich ein fließender Erzählbogen, in dem jede „Dumka“
ihre eigene klangliche Identität entfaltete.
Während das „Dumky“-Trio durch seine episodische Form Raum für interpretatorische Freiheit bot,verlangte das Quintett eine größere strukturelle Geschlossenheit. Der eröffnende Allegro-Satz entfaltete sich mit weit gespanntem Atem: Das Klavier öffnete den harmonischen Raum, die Streicher füllten ihn mit einer klanglichen Wärme, die den Charakter des Werkes prägte. Der zweite Satz erhielt in der Interpretation der fünf Musiker eine ausgefeilte dynamische Gestaltung. Die nachdenkliche Hauptmelodie des Cellos – von Gomes mit klanglicher Fülle und nuancierter Phrasierung getragen – wurde in den Zwischenspielen von rhythmischer Vitalität durchbrochen. Das Scherzo schließlich – ein
energischer Furiant – zeichnete sich durch präzise artikulierte Synkopen und eine klangliche Leichtigkeit aus, die das Zusammenspiel der Musiker besonders zur Geltung brachte. Hier zeigte sich die hohe Abstimmung innerhalb des Ensembles: Blickkontakte, fein abgestufte dynamische Übergänge und eine ausgeprägte Reaktionsfähigkeit machten die Darbietung zu einem lebendigen Dialog. Das Finale des Quintetts geriet zu einem kraftvollen Abschluss, in dem sich Virtuosität und klangliche
Transparenz die Waage hielten. Dvořáks Musik lebt von der Direktheit ihres Ausdrucks – und genau diese Qualität war hier durchgängig zu spüren.
Programmvorschläge:
1. Leidenschaft und Romantik
Schumann & Dvořák
- Robert Schumann: Klavierquintett Es-Dur, op. 44
- Antonín Dvořák: Klavierquintett A-Dur, op. 81
🎶 Ein Abend voller Wärme, Lyrik und leidenschaftlicher Ausdruckskraft.
2. Frankreich: Sinnlichkeit und Raffinesse
Fauré & Franck
- Gabriel Fauré: Klavierquintett Nr. 1 d-Moll, op. 89
- César Franck: Klavierquintett f-Moll
🎶 Ein Abend voller französischer Eleganz, klanglicher Wärme und harmonischer Raffinesse.
3. Deutschland: Romantische Meisterwerke
Schumann & Brahms
- Robert Schumann: Klavierquintett Es-Dur, op. 44
- Johannes Brahms: Klavierquintett f-Moll, op. 34
🎶 Zwei der leidenschaftlichsten Klavierquintette der Romantik – voller Drama, Tiefe und Melodik.
4. Russland: Leidenschaft und Dramatik
Borodin & Shostakovich
- Alexander Borodin: Klavierquintett c-Moll
- Dmitri Shostakovich: Klavierquintett g-Moll, op. 57
🎶 Ein kraftvolles Programm zwischen russischer Romantik und sowjetischer Expressivität.



Igor Keller wurde 1973 im Elsass/Frankreich geboren. Er studierte bei Adelina Oprean, Sandor Vegh und an der International Menuhin Music Academy bei Alberto Lysy. Meisterkurse und musikalische Anregungen erhielt er u.a. von Walter Levin, Hatto Beyerle, Michel Strauss, Sigmund Nissel, Yehudi Menuhin und Joseph Silverstein. Von 1997 bis 2005 war Igor Keller 2. Konzertmeister des Orchestre Philharmonique de Strasbourg und arbeitete in Konzertmeister- und Stimmführerfunktion u.a. mit dem Orchestre de la Suisse Romande, der Camerata Bern sowie dem Tonhalle Orchester Zürich zusammen.
Als Solist trat er mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, dem Nouvel Orchestre de Radio France, dem Sinfonieorchester Basel, dem Württembergischen Kammerorchester und der Camerata Academica Salzburg auf. Neben seiner solistischen und Orchestertätigkeit ist Igor Keller seit 2005 Mitglied des international renommierten Amar Quartetts. Seit 2011 ist Keller Konzertmeister des Sinfonieorchesters St.Gallen.

Yuko Ishikawa wurde 1974 in Tokio, Japan geboren und erhielt ab ihrem vierten Lebensjahr Geigen- und ab ihrem zehnten Lebensjahr Klavierunterricht. Mit 15 Jahren besuchte sie die Idyllwild Arts Academy in Kalifornien, USA, als Vollstipendiatin. Nach dem Abschluss der High School studierte sie an der University of California, Los Angeles (UCLA) Musik und Linguistik. 1996 erwarb sie den Bachelor of Arts mit Magna cum laude im Hauptfach Musik.
Danach studierte sie bei Prof. M. Fuks an der Indiana University Bloomington, wo sie drei Jahre lang seine Assistentin war, einschließlich der Sommermonate an der Salzburger Sommerakademie. Gleichzeitig war sie Konzertmeisterin des Owensboro Symphony Orchestra und erhielt außerdem Unterricht in Barockvioline bei Prof. S. Ritchie und spielte in seinem Barockorchester für ein Jahr.
Nachdem sie im Jahr 2000 ihren Master of Music erhalten hatte, lehnte sie eine Stelle im Chicago Civic Orchestra (Orchesterakademie vom Chicago Symphony) ab und zog nach Deutschland. Später gewann sie eine unbefristete Stelle als erste Geigerin beim Sinfonieorchester St. Gallen. Seit 2003 lebt sie in der Schweiz und hat zwei Kinder, welche sich ebenfalls für Musik, Kunst und Kultur begeistern.
Sie spielt regelmässig Konzerte und Opernaufführungen und war Teil von CD- (Sinfonieorchester St. Gallen) und auch DVD-Produktionen (Bach Stiftung bis 2014). Darüber hinaus begeistert sie sich besonders für Kammermusikprojekte.

Ricardo Gaspar wurde in Lissabon geboren und begann im Alter von acht Jahren an der Fundação Musical dos Amigos das Crianças in Portugal Bratsche zu spielen. Er schloss sein Bachelor-Studium an der Escola Superior de Música de Lisboa bei Pedro Muñoz ab und absolvierte seinen Master of Arts an der Royal Academy of Music in London. Er bildete sich zudem an der Internationalen Menuhin Musik-Akademie bei Ivan Vukcevic und Maxim Vengerov weiter. Er war Mitglied des European Union Youth Orchestra, Gast-Stimmführer des Genfer Kammerorchesters und spielte im dem London Symphony Orchestra. 2012 gewann er den portugiesischen Young Musicians Award und wurde zum Young Musician of the Year gewählt. Als Solist trat er mit dem Gulbenkian Orchestra, dem Lisbon Metropolitan Orchestra und dem RTÉ National Symphony Orchestra in Irland auf. Er nahm am Konzert zum 70. Geburtstag von Trevor Pinnock in der Wigmore Hall teil, trat beim 42. Internationalen Viola Congress in Porto auf und erhielt einen Sonderpreis beim 12. internationalen Bratschenwettbewerb Lionel Tertis. Seit 2019 ist er Solo-Bratschist im Sinfonieorchester St.Gallen.

Der aus Portugal stammende Cellist Fernando Gomes (geb. 1983) studierte in Amsterdam, Lausanne und Basel bei Dimitri Ferschtman, Patrick Demenga und Rafael Rosenfeld. Begegnungen mit Künstlern wie Rainer Schmidt, Ferenc Rados, Wolfgang Boettcher, Natalia Gutman und Christoph Richter setzten weitere entscheidende Impulse. Er spielte in Orchestern wie dem Orchestre de Chambre de Lausanne, dem Kammerorchester Basel und dem Lucerne Festival Academy Orchestra unter Dirigenten wie Pierre Boulez, Giovanni Antonini und Ton Koopman. Er gewann Preise beim internationalen Wettbewerb Julio Cardona, beim Nationalen Rundfunkwettbewerb Lissabon sowie Stipendien von der Gulbenkian Stiftung, der Schweizerischen Eidgenossenschaft, J. Rapp und Nicati Stiftung. Seit 2011 ist er 1. Solocellist im Sinfonieorchester St.Gallen und wurde in dieser Position zum Musikkollegium Winterthur und dem Orchester der Oper Zürich (Philharmonia Zürich) eingeladen.

Claire Pasquier wurde in England geboren und begann ihre musikalische Ausbildung bei ihrer Mutter, einer professionellen Pianistin und Cembalistin. Sie gewann ein Stipendium für die Jugendabteilung des Royal College of Music in London und wanderte im Alter von 13 Jahren mit ihrer Familie nach Australien aus, wo sie ihre musikalische Ausbildung an der University of Melbourne fortsetzte. Als Korrepetitorin war sie an folgenden Institutionen engagiert: Victoria State Opera in Melbourne, English National Opera Studio und Royal Opera House in London, English National Opera, Glyndebourne Festival, Fondation Royaumont in Paris, Israeli Vocal Arts Institute in Tel Aviv (Zusammenarbeit mit der New Israeli Opera und der Metropolitan Opera New York), Theater St.Gallen und Bregenzer Festspiele. Sie war Preisträgerin verschiedener Kammermusikwettbewerbe in Australien und Europa.
Heute arbeitet Claire Pasquier europaweit als freischaffende Pianistin und Begleiterin mit verschiedenen Ensembles und Sängern zusammen, u. a. mit dem Sinfonieorchester St. Gallen, den Wiener Symphonikern die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz und den Musik Kollegium Wintherthur. 2008 hat sie ihre eigene Künstleragentur Absolutely Classical für private Anlässe und Konzerte gegründet (www.absolutelyclassical.ch).
Seit 2020 wirkt Claire Pasquier an den meisten Konzerten des Vereins opus278 mit, den sie mitgegründet hat.
Bei den Konzerten kommt ein einzigartiger Konzertflügel der Firma Fazioli zum Einsatz. www.opus278.ch


